Rasse:
Flat Coated Retriever - Hovawart - Mischling
Geschlecht:
männlich
Kastriert:
ja
Geboren:
15. Oktober 2015

Marley ist am 19. August 2018 bei uns zunächst in Pension eingezogen, am 09. September baten uns die Halter, einen guten Platz für ihn zu suchen, weil sie sich nicht mehr vernünftig um ihn kümmern können. Marley ist in seinen ersten Lebensjahren vollkommen falsch erzogen worden und war durch ständiges Einsperren in einen Kennel verunsichert und unterfordert. Die Halter hatten dies auf Anraten eines Trainers gemacht, der behauptete, dies sei wichtig und notwendig für seine Erziehung.

 

Nach dem Wechsel zu einer anderen Trainerin wurde in kleinen Schritten mit ihm daran gearbeitet, die Welt kennenzulernen, Kontakt mit anderen Hunden zu haben und einfach mal Lebensfreude zu entwickeln. Er ist sehr aufmerksam und lernt gerne und schnell. Er liebt Spaziergänge und läuft dabei gut an der Leine. Er fährt problemlos und gern im Auto mit, ist stubenrein und kann auch mal alleine bleiben. Marley liebt es, wenn man sich mit ihm beschäftigt, er lernt gern Kommandos und ist dabei freudig und eifrig bei der Sache.

Er ist noch sehr unerfahren und ungestüm und kann auch mal aufbrausend gegenüber Fremden werden, wenn sein Stresslevel zu hoch ist. Wir suchen für Marley Menschen mit Hundeerfahrung, die ihn weiter auf seinem Weg begleiten. Da er sich gut mit Artgenossen versteht, könnte er auch als weiterer Hund in einer Familie leben, die schon einen oder mehrere Hunde hat. Aber sicher würde er auch gut als Einzelhund leben können.

Am 04. Juli 2019 ist Marley in sein neues Zuhause umgezogen. Er wird bei einer sehr erfahrenen Hundehalterin in einem schönen Haus mit Garten leben. Wir freuen uns für die beiden und wünschen ihnen ein schönes Leben miteinander.

Schon am Abend haben wir uns über einen ersten Bericht gefreut:

Liebes HdH Team,

wie versprochen, halte ich Euch auf dem Laufenden mit Marley. Bevor ich ihn nach Hause gebracht habe, durfte er noch in einem Bach in der Nähe plantschen, für eine größere Runde war es noch zu heiß. Im Haus hatte er wenig Interesse an den Mitarbeitern, dafür um so mehr an den Mülleimern in der Küche. 😊

Oben in der Wohnung lief er aufgeregt umher, mein Merlin ist wohl doch noch für eine Hundenase sehr dominant anwesend. Im Garten war Marley  deutlich entspannter, aber zur Ruhe kam er nicht wirklich. Ich habe ihn dann gefüttert, und bin anschließend noch eine gemütliche Runde im Wald spazieren gegangen, mit plantschen im Bach. Danach waren wir wieder im Garten, um Marleys neuen Pool einzuweihen. Mit der Gartenbrause hatte er richtig Spaß und Merlins Lieblingsplüschtier hat er auch gleich adoptiert 😊.

Gesundheitlich ist der arme Hund ja eine riesige  „Baustelle“, er furzt wie ein Klingone, seine Mahlzeiten schießen wie Fontänen aus dem Rectus und er pieselt wie ein „Mädchen“, ob das wohl seiner Hüfte geschuldet ist (Merlin mochte zuletzt mit seinen Spondylosen auch nicht mehr das Bein heben).

Wir saßen dann bis kurz vor 22.00 Uhr für Marleys Verhältnisse recht entspannt im Garten und es war Kampfschmusen angesagt. Gegen 22.00 Uhr bin ich noch eine kurze Entsorgungsrunde  mit ihm gegangen, ohne nennenswerten Erfolg, dafür hat er dann 5 Minuten später einen stattlichen Breihaufen in die Wohnung gelegt, freundlicherweise nicht auf den Esszimmerteppich, wie alle seine Vorgänger, sondern auf den wischbaren Boden im Flur – er denkt also mit. 😊

Während ich diese Zeilen schreibe, liegt Marley ganz entspannt bei mir im Büro auf dem Teppich – ich denke, für heute hatte er genug Aufregung und hoffe auf eine ruhige Nacht. Drückt mir die Daumen!

Herzliche Grüße!

P.S.: Leider hatte ich irgendwie nie eine Hand frei um Fotos zu machen, schöne Motive hätte es genug gegeben.

Am 06. Juli 2019 haben wir uns über Post gefreut:

Marley war sehr ruhig die Nacht über, 2 x hat er nachgeschaut, ob ich auch wirklich im Bett liege, geschlafen hat er dann lieber irgendwo im Treppenhaus – er hat die gleiche Vorliebe wie Merlin für den „Ausguck“ im 2. Stock, da kann man schön im Liegen zum Dachfenster rausschauen, natürlich auf der Comfort Matratze. 😊

Weckruf war um 5.30 Uhr,  kaum hatte ich die Füße aus dem Bett, kam Marley schon angeschwänzelt, mit der Nase auf dem Waschbecken hat er mir beim Zähneputzen zugeschaut, danach gab es das (Forthyron) Gutti und die erste „Entsorgungsrunde“ rüber zum Inndamm – alles gut. 😊

Bis halb acht habe ich ihn dann alleine in der oberen Etage gelassen, um in Ruhe den Garten zu gießen, war für ihn kein Problem. 😊 Dann hat er mir im Büro assistiert, der PC fasziniert ihn, ich werde ihn zum Chefsekretär ausbilden. 😉 Danach gab es für mich Frühstück im Garten, da ist es leider mit Marley noch nicht so entspannt. ☹

Danach war Fellpflege angesagt, da war er außergewöhnlich kooperativ, das bin ich von Merlin nicht gewöhnt und so konnte ich Marley von einer ganzen Menge altem Fell befreien. 😊

Dann gab es die zweite Gassirunde und anschließend Frühstück für Marley ( ich möchte den Turnus um eine Stunde nach hinten verschieben, weil das besser in den Geschäftsalltag passt – Abendessen bekommt er dann um 18.00 Uhr, danach hat er Schicht, weil die Gäste kommen. Irgendwann in der Zeit hat er dann auf sein Bett im Flur gepieselt. ☹

Unser Koch Jens ist jetzt schon Marley`s  bester Freund, weil der ständig mit so leckeren toten Tieren hantiert – aber der Jens ist auch ein netter ruhiger Typ, mit Christian vom Service klappt es leider nicht so gut, aber das hatte ich schon befürchtet. ☹ Dass unsere Küche ein absolutes Tabu für Marley ist, braucht noch Überzeugungsarbeit, im Moment versuche ich es mit „Urschreitherapie“, das beindruckt ihn schon, aber leider nicht nachhaltig. 😉

Schwierig wurde es dann erst am Abend als Marley nach seinem Abendessen alleine im oberen Stockwerk bleiben musste.  Nach einer guten Stunde wurde es ihm zu lange und er begann zu jammern – das kann ich nur ganz schwer aushalten, aber ich habe auf „Durchzug“ geschaltet bis der Protest massiv wurde. Ich bin dann kurz mit Marley eine Pinkelrunde gegangen und habe mich noch ein bisschen zu ihm gesetzt, dann hat er es gut ausgehalten bis um halb Zehn.

Zur Belohnung war noch eine entspannte Abendrunde angedacht, aber nachdem ein Rehbock, zwei Katzen und ein Eichhörnchen unseren Weg gekreuzt hatten, war die Entspannung perdu; ich hätte nicht gedacht, dass dieser „Spargeltarzan“ derart viel Kraft hat, ich hatte gut zu tun damit, nicht umgerissen zu werden, grad gut, dass ich so kompakt bin. 😉

Glücklich wieder Zuhause hat sich Marley dann sogleich ins Reich der Träume verabschiedet. Er liegt jetzt vor dem Büro im Treppenhaus und schläft tief und fest. Es war ein ereignisreicher, spannender Tag für meinen Schatz und er hat ihn hervorragend gemeistert. Nur ich habe, quasi als Kollateralschaden, ein veritables Veilchenauge davongetragen. Marley ist am Morgen so rasant um die Ecke im Treppenhaus gedüst, dass die Leine plötzlich auf Zug war und ich mit der linken Gesichtshälfte an der Mauer „hängengeblieben“ bin – shit happens. Jetzt bin ich gespannt auf morgen.

Gute Nacht und  herzliche Grüße!

Am 05. Juli 2020 haben wir uns über Post gefreut:

Am 04.Juli 2019 habe ich Marley zu mir nach Hause geholt. Vielleicht war es eine etwas übereilte Aktion, Merlin war gerade mal 3 Wochen davor über die Regenbogenbrücke gegangen, aber im Rückblick auf das vergangene Jahr bereue ich meinen Entschluss keine Sekunde.

Es war und ist nicht einfach mit meinem Bub; Marley polarisiert in Menschen, die ihn komplett ablehnen (habe ich aus meinem Freundeskreis aussortiert) und Menschen, die ihn mir zuliebe akzeptieren, aber nicht mit ihm klarkommen (können), weil er halt ist wie er ist.

Vieles hat sich in dem Jahr schon zum Guten gewendet. Marley findet sich in unserem gemeinsamen Leben gut zurecht, weil er die festen Strukturen bekommt, die er dringend braucht um seine Unsicherheit zu handlen. Ein absolut geregelter Tagesablauf, feste Gassi- und Essenszeiten und nach Möglichkeit immer mich in seiner Nähe, letzteres ist halt auch genau der Knackpunkt, weil das nicht immer möglich ist.

Marley hat sich in dem Jahr gut entwickelt, er ist bildschön geworden, er hat gut Muskeln zugelegt und ein glänzendes Fell, die Verdauung ist in der Regel vorbildlich und er ist, wenn alles passt, recht ausgeglichen.

Leider ist Marley bei Stress, wenn ich nicht da bin oder irgendwas Aufregendes im Haus passiert (Handwerker oder Lieferanten) noch immer nicht stubenrein, er lässt dann von sich, allerdings hat er schon ein paar „Stammplätze“, die ich ihm immer dick mit Zeitung auslege.

Seine absoluten „Highlights“ des Tages sind seine 3 Mahlzeiten und die „Guttis“ (seine Tabletten mit Leberwurst), an zweiter Stelle das Gassigehen am frühen Morgen, am Nachmittag hat er oft nicht so recht Lust, erledigt nur eben das „Geschäftliche“ und will dann schnell nach Hause zu seinem Joghurt, außer wir treffen uns mit Romy.

Romy ist seit etwa 6 Wochen Marleys Freundin, eine sehr selbstbewusste, halbhohe 6-jährige Mischlingsdame, mit der wir uns 2 bis 3 x die Woche zum Gassi gehen treffen und das tut ihm sichtlich gut.

Für mich hat es den Vorteil, dass viele Hundebesitzer, die bisher immer ausgewichen sind, wenn sie uns gesehen haben, jetzt keine Scheu mehr haben vor einer Begegnung, weil die souveräne Romy und ihr Frauchen bestens bekannt sind und Marley dann eben „mitläuft“. Leider vermasselt er sich immer wieder neue Bekanntschaften, weil seine wilde und ungestüme Art viele Hunde (und deren Halter) so verängstigt, dass sie nicht mit ihm spielen wollen.

Romy ist dagegen sehr resolut und zeigt Marley schon mal die Zähne, wenn er über die Stränge haut und es ist total rührend, wie dieser große Kerl dann auf der Stelle kuscht und die beiden dann wie ein altes Ehepaar ganz friedlich nebeneinander weiter „dackeln“.

Mein größtes Problem mit Marley ist nach wie vor seine starke territoriale Aggression, die sich meinem Gefühl nach mit der Zeit noch verstärkt hat, weil ich seine einzige Bezugsperson bin und sich kaum jemand drauf einlassen will, mit Marley Kontakt aufzunehmen, so kann ich also niemanden mehr zu mir ins Haus einladen, ohne den Hund weg zusperren, und das kommt für mich nicht in Frage.  Ich habe keine Freude an Besuch, wenn mein Hund unglücklich draußen bleiben muss.

Auch wenn Marley oft die Dämonen seiner unglücklichen Vergangenheit einholen hat sich bis heute seine Aggression nie auch nur im Ansatz gegen mich gerichtet, im Gegenteil, oft habe ich das Gefühl, er würde sich am liebsten in mich verkriechen.

Diese mir bedingungslose Zugewandtheit habe ich bei keinem seiner Vorgänger erlebt und das rührt mich tief im Herzen und ich bin, allen widrigen Umständen zum Trotz, sehr glücklich, dass Marley in mein Leben gekommen ist, er ist mein „Seelenhund“.

 

Am 17. November haben wir uns über Post gefreut:

Marley findet den Lockdown super – den ganzen Tag darf er die Sause machen mit „seinen“ Mädels Romy, Luna, Emma, Lia  und ganz neu und ganz toll Elli.  Marley ist inzwischen der absolute Star auf der Hundewiese und everybody`s Darling – wer hätte das gedacht!

Und abends vor dem Kaminfeuer abhängen mit dem tiefenentspannten Frauchen. Ich bin so glücklich für und  mit meinem Wonneproppen.

Liebe Grüße, Astrid und Marley