Georgie – der Hundehölle entkommen und
nach schwerer Krankheit sucht er jetzt ein liebevolles Zuhause
Georgie ist am 12. April 2013 bei uns eingezogen, nachdem er aus der berühmt-berüchtigten Tötungsstation Illatos in Ungarn gerettet wurde. Er war dort in einem Innenbereicht untergebracht, in dem es kein Tageslicht gibt und die Hunde in Boxen untergebracht sind, die kaum mehr als einen Quadratmeter groß sind. Den Großteil der Zeit verbringen die Hunde im Dunkeln, kein Korb, keine Decke, um sich wenigstens einzukuscheln, nur etwas Sägespäne, um ihre Fäkalien und den Urin besser entfernen zu können, in dem sie zwangsläufig liegen müssen.
Jeder Hund, der in der Illatos abgegeben wird, wird am Tag der Einlieferung fotografiert und registriert. Georgie`s Foto zeigt einen stattlich schönen Hund, der erstaunt über das, was mit ihm geschehen ist, arglos in die Kamera schaut. Er wird sich gewundert haben, wo er denn da hingebracht wurde und wo seine Menschen geblieben sind. Menschen, die ihn einfach nicht mehr haben wollten. Vier Monate (!), viel länger als die meisten Hunde, überlebte Georgie unter diesen unsäglichen Bedingungen. Dann wurden wir auf den inzwischen völlig abgemagerten Rüden aufmerksam und holten ihn zu uns. Laut Tierärztin hätte er nur noch ein paar Tage überlebt, seine Rettung kam also sprichwörtlich in letzter Minute.
Doch leider war sein Leidensweg damit noch nicht beendet, denn kaum hatte sich Georgie bei uns etwas erholt, wurde er schwer krank: IBD (Inflammatory Bowel Disease), eine sehr schmerzhafte, chronische, entzündliche Darmerkrankung im fortgeschrittenen Stadium war die vernichtende Diagnose der Tierärztin, die nicht recht an eine Rettung glaubte, da es ihm schon sehr schlecht ging. Aber Georgie kämpfte, er wollte leben! An manchen Tagen hatte er solche Schmerzen, dass er nur noch weinend auf seiner Kuscheldecke lag, sich nicht einmal anfassen ließ. Aber selbst in seinen schwersten Stunden signalisierte Georgie einen unbändigen Überlebenswillen und deshalb machten wir weiter. Wir versorgten ihn mit Medizin und Zuwendung, schliefen sogar bei ihm im Zimmer, wenn er sich einsam fühlte und taten alles, um ihm auf seinem Weg zurück ins Leben zu helfen. Und tatsächlich hat es Georgie geschafft. Nach einer umfangreichen Behandlung und diätetischen Maßnahmen ließen die Schmerzen nach, Georgie, der wieder beinahe zum Skelett abgemagert war, nahm wieder zu und seine Augen leuchteten wieder. Nach und nach bekam sein Fell wieder Glanz, er suchte wieder die Nähe zu seinen Bezugspersonen und brachte sogar sein Spielzeug. Er wird zwar lebenslänglich eine bestimmte Diät fressen müssen, aber wenn diese eingehalten wird, wird er ein ganz normales, glückliches Hundeleben führen können.
Am 01. September 2014 haben wir Fotos von unserem lieben Georgie gemacht. Man kann deutlich sehen, wie gut er sich entwickelt hat und mit wie viel Lebensfreude er auf seinen Spaziergängen unterwegs ist.
Nun sucht Georgie ein liebevolles Zuhause, wo er all die schlimmen Erlebnisse der Vergangenheit abschließen kann. Wemm Sie diesen tapferen Rüden kennenlernen möchten, melden Sie sich bitte bei uns.
Am 21. März 2016 haben wir diese schönen Fotos von Georgie während eines Spaziergangs gemacht:
03. März 2019
Georgie ging es am Morgen schon gar nicht gut, er wollte sein Futter nicht anrühren, selbst von seinen Lieblingsleckerchen wollte er nichts. Auch in den Hof wollte er nicht und erst nach langem Überreden durch Karin und Robin ging er doch mit ihnen raus, um sich zu lösen. Sein Gang wankte aber und kaum hatte er sein Geshäft erledigt, legte er sich hin. Selbst als Carmen mit dem Auto vorfuhr, blieb er einfach liegen, hob nicht einmal den Kopf. Michi kam zeitgleich aus dem Stall zurück und auch als er ihr Auto hörte, bewegte er sich nicht. Michi streichelte ihn und überprüfte dabei seine Schleimhäute, die ganz blaß waren. Gemeinsam konnten Michi und Carmen ihn dann dazu bewegen, sehr langsam in sein Zimmer zu gehen. Carmen blieb den ganzen Tag bei Georgie und leistete ihm Gesellschaft, Elke war am Vormittag lange Zeit bei ihm und natürlich waren auch Robin, Karin und Michi bei ihm, so oft es der TierHeimablauf zuließ. Selbstverständlich haben wir auch gleich unseren Tierarzt angerufen, aber der war 500 km entfernt und konnte deshalb erst am Abend da sein. In die Klinik zu einem der anderen Tierärzte konnten wir nicht mit ihm fahren, denn er ließ sich definitiv nicht hoch heben, um ihn ins Auto zu setzen – da hätte er heftig geschnappt!
Wir boten ihm immer wieder etwas zum Fressen und Wasser an, aber er wollte nichts. Er war sichtlich geschwächt und zeigte ganz deutlich, dass es Zeit ist für ihn, zu gehen. Wir mussten ihn mit dem Blasrohr in Narkose legen, da das für ihn noch am stressfreisten ist, denn eine Annäherung des Tierarzstes wäre nur mit äußerten Zwangsaßnahmen möglich gewesen und die wollten wir ihm und uns ersparen. Während er einschlief waren Carmen, Bine, Theresa, Robin, Karin und Michi bei ihm und um 21:55 machte er seinen letzten erlösenden Atemzug. Ganz friedlich ist er eingeschlafen. Alle saßen noch lange bei ihm im Zimmer und erzählten sich von den schönen und spannenden Momenten, die wir mit erleben durften.
Als er 2013 aus der Tötung in Ungarn zu uns kam, hatte er schon mit seinem Leben abgeschlossen und über Wochen ging er zwar mit raus aus in den Auslauf, aber nahm keinen Kontakt mit uns auf. Wir stellten ihm eine Couch ins Zimmer und saßen jeden Abend eine Stunde lang vor dem Einschlafen bei ihm. Dann kam er, der Moment, den man nie vergißt und für den wir so dankbar sind: Es war der Augenblick, in dem er das erste Mal ein freudiges Strahlen in den Augen hatte, als wir ihn aus dem Zimmer holten und wir merkten, dass er aus seinem Dämmerzustand der Traurigkeit unf Hoffnungslosigkeit erwachte.
Aber gerade, als er sich etwas eingelebt hatte, kam eine nächste schwierige Phase in seinem Leben, denn er bekam eine sehr heftige, chronische Darmentzündung und wir glaubten manchmal schon, er würde sie nicht überleben. Aber er kämpfte und schaffte auch diese Hürde. In den letzten Jahren blühte Georgie richtig auf, freute sich über seine Spaziergänge, liebte es zu schnüffeln, in den Wäldern zu buddeln und Mäusen hinterherzujagen. Jedes Mal, wenn ein Gassigeher, den er noch nicht kannte, mit ihm unterwegs war, zeigte er ihm, wo die schönsten Stellen im Wald zu finden sind und kam immer lachend von seinen Spaziergängen zurück. Es war richtig schön! 2018 hatte er einen leichten Schlaganfall, von dem er sich auch wieder gut erholte und kurz darauf einen zweiten, aber er kämpfte und erholte sich auch von dem wieder gut. Aber der Zahn der Zeit ist auch an ihm nicht spurlos vorüber gegangen und so hat er nun das Ende seiner Kräfte erreicht und die Reise über die Regenbogenbrücke angetreten.
Wir werden ihn vermissen und sind dankbar, dass wir ihn bei uns hatten und für die vielen glücklichen Momente, die er uns geschenkt hat.