Finchen kam am 20. September 2008 aus der Ukraine zu uns. Tierschützer hatten sie dort in einem Auffanglager für Hunde entdeckt, sie kauerte in einer Ecke und starte verkrampft vor Angst die Wand an. Ein furchtbares Bild. Durch die Zusammenarbeit vieler engagierter Menschen kam Finchen zu uns und macht hier beinahe sensationelle Fortschritte. Die ehemals panische Hündin ist inzwischen deutlich aufgetaut. Obwohl sie noch immer zurückhaltend gegenüber Fremden ist, geht sie mit vertrauten Personen an der Leine spazieren und flüchtet auch nicht mehr Hals über Kopf, wenn man ihr Zimmer betritt.
Nun wäre es wichtig, in einem nicht ganz unerfahrenen neuen Zuhause weiter mit ihr zu arbeiten. Finchen ist gut verträglich mit anderen Hunden, kann gut im Auto mitfahren und läßt sich unglaublich gern streicheln, wenn die erste Scheu überwunden ist. Sie sieht aus wie ein Schäferhund – ist aber nur etwa halb so groß und hat trotz ihrer schlimmen Vergangenheit die Lust am Leben, Spielen und Toben nicht verloren.
Am 21. August 2009 ist Finchen in ihr neues Zuhause umgezogen. Wir haben eine lange Zeit mit ihr verbracht, sind einen langen Weg miteinander gegangen – und wünschen ihr nun für ihre Zukunft alles Gute!
Nach ihrer Vermittlung erhielten wir Post von Menschen, die Finchen`s Lebensweg verfolgt haben.
Liebe Frau von Reinhardt,
ich habe gerade Ihren Eintrag im Tagebuch zu Finchen gelesen. Seit sie im September letzten Jahres zu Ihnen kam, verfolge ich gerade ihre Geschichte mit besonderem Interesse. Die ersten Bilder von Finchen aus der Ukraine habe ich noch genau vor Augen. Unglaublich schön, dass diese tapfere Kleine heute, nach allem, was sie schon erlebt hat, in eine glückliche Hundezukunft mit „ihrer“ Familie aufbricht. Das alles ist Ihnen und dem gesamten Häuser-der-Hoffnung-Team zu verdanken!
Gemeinsam haben Sie alle nun über fast ein Jahr mit großem persönlichen Einsatz, qualifiziertem Fachwissen und unglaublicher Sensibilität in vielen, vielen Stunden daran gearbeitet, diese traumatisierte Hündin aus ihrer Starre zu befreien und ihre Freude am Leben wieder zu erwecken. Manchen Rückschlag galt es zu verdauen, aber nun ist es geschafft! Ein weiteres Schicksal, das Hoffnung macht und mir – sowie hoffentlich vielen anderen – Ansporn gibt, Sie weiter in Ihrer Arbeit und in dem Bemühen um die Tiere zu unterstützen.
Es freut mich riesig, für alle Beteiligten – aber ganz besonders für Finchen – dass sie nun bereit ist, ihren Menschen Vertrauen zu schenken. Ein echtes Happy End – oder besser ein hoffnungsvoller Start in ein glückliches neues Leben! Bitte richten Sie herzliche Grüße an die neue Familie aus, ich wünsche ihnen viele glückliche Jahre zusammen mit Finchen. Über ein gelegentliches Lebenszeichen oder einen kleinen Hinweis auf ihrer Seite, wie es allen geht, würde ich mich sehr freuen.
Ihnen allen nochmals ganz herzlichen Dank für Ihren Einsatz – Danke, dass es Häuser der Hoffnung e.V. gibt!
Sommerliche Grüße aus dem Ruhrgebiet sendet Ihnen, C.B.
23. August 2009
Hallo, Ihr Lieben in Bernau,
uns flossen gerade die Tränen vor Glück, als wir im Tagebuch von Finchens Zukunft lasen. Vielen Dank für die liebevolle Aufnahme bei Ihnen und was Sie aus Finchen gemacht haben. 1000 Dank und machen Sie weiter so!
Liebe Grüße, C.H. und B.L.
28. August 2009 – Liebes Team von Häuser der Hoffnung e.V.,
mit großer Freude hat das Team des Vereins Namenlos – Tierhilfe kennt keine Genzen heute morgen auf Ihrer Seite gelesen, dass Finchen nun nach all der Zeit und all der liebe- und mühevollen Arbeit, die Sie geleistet haben, ein schönes Zuhause gefunden hat! Wir sind überglücklich und möchten Ihnen noch einmal unseren aller innigsten Dank und tiefen Respekt vor Ihrer großartigen Arbeit ausdrücken!! Finchen war damals ein Bild des Jammers, als Uta Ludwig sie aus der Ukraine holte und es ist ein kleines Wunder, das Sie vollbracht haben.
Herzlichste Grüße in Namen von Uta Ludwig und ihrem ganzen Helferteam, Ines Jung
Am 03. September 2009 bekamen wir diese schönen Fotos von Finchen in ihrem neuen Zuhause geschickt. Wie man sieht, geht es ihr gut und aus den Telefonaten mit ihrer Familie wissen wir, dass sie täglich Fortschritte macht. Von Ängstlichkeit schon beinahe keine Spur mehr!
Liebe Clarissa,
hoffe sehr, dass es Dir und Deinen Wauzis gut geht. Lese auch, wenn die Zeit es erlaubt, immer in Deinem Tagebuch auf der Homepage. Nun wollte ich Dir mal wieder einen kurzen Bericht über Finchens Befinden und ganz besonders über ihre Fortschritte geben.
Finchen ist mittlerweile fast 12 Wochen bei uns und was soll ich sagen, sie ist einfach toll. Sie hat soooooooo viele Fortschritte gemacht, die ich hier einfach nur mal relativ kurz aufführen möchte, damit die E-Mail sich in Grenzen hält. Finchen schafft mittlerweile folgendes:
Im Auto mitfahren, kein Problem, kein sich unter der Decke verstecken etc. Sie sitzt auch schon ab und an und schaut zum Fenster raus. Beim Warten im Auto zusammen mit Baby bellt sie auch schon fleißig die Leute an, die am Auto vorbei gehen.
Das Haus ist größtenteils akzeptiert und sie läuft wie selbstverständlich hinein, wenn wir nach Hause kommen, das selbe gilt für den Garten. In alle Räume kommt sie mir nachgelaufen, selbst in den Keller, nur die Küche ist ihr nach wie vor sehr suspekt, aber sie ist sehr neugierig und wagt immer wieder einen Blick hinein und ab und an läuft sie auch mal durch.
Im Garten läuft sie gerne hinter Baby her, wenn er am Zaun bellt und bellt dann fleißig mit.
Ihr Lieblingsplatz ist die Sofaecke. Hier ist sie total entspannt und schmust am Abend und auch tagsüber was das Zeug hält.
Komme ich mit dem Geschirr und der Leine, führt sie einen Freudentanz auf, dass einem das Herz aufgeht.
Sie schläft neben meinem Bett auf ihrer Matratze und schläft die ganze Nacht durch und auch am Morgen ist sie absolut friedlich und still, außer sie bemerkt, dass wir wach sind, dann jauchzt sie regelrecht vor Freude und läuft herum und kommt mit den Vorderpfoten auf das Bett und lässt sich ausgiebig streicheln und schmust.
Waren ein paar mal schon zu Besuch bei Freunden und sie hat das ganz toll gemeistert. Bei dem letzten Besuch (es waren Freunde, die sie schon kennt vom Golfen und von Einladungen bei uns) schlief sie anfänglich unter dem Eßtisch während wir aßen und später kam sie zu uns ins Wohnzimmer, legte sich neben mich und ließ sich auch von einem kleinen Mädchen streicheln, dass sie noch nicht kannte. Gäste bei uns hat sie auch schon gemeistert. Selbst meine Familie mit 3 Personen hat sie super aufgenommen.
Wir melden uns bald wieder! Bis dahin viele Grüße!